Das Geheimnis von Tommy Hilfiger

Folge 21 des Modegeflüster Podcast zum Thema Tommy Hilfiger

Hallo liebe Modefreunde, 

herzlich willkommen zur 21. Ausgabe des Modegeflüster Podcast. Ich bin der Modeflüsterer und erzähle Euch was über Mode, ganz ohne Stress und ohne Erwartungen. Macht euch gern ein Tässchen Kaffee oder setzt Euch einfach gemütlich hin. 

Heute geht es um das Geheimnis der Modemarke Tommy Hilfiger. 

Wenn man an Tommy denkt, dann denkt man sofort an dieses rot-weiß-blaue Logo, aber es steckt ja bestimmt noch mehr hinter dem Erfolg. 

Wer war denn dieser Thomas Jacob Hilfiger? Geboren 1951 in Elmira im Bundesstaat New York. Sein Vater hatte Deutschschweizerische Vorfahren, die in den 20er Jahren in die USA einwanderten. Daher wohl der Deutsch klingende Name. 

Die Jugend von Tommy Hilfiger

Bei erfolgreichen Geschäftsleuten ist es ja oft so, dass die schon in ganz jungen Jahren ihre ersten geschäftlichen Erfahrungen machen, und so war es auch bei Tommy. Als Teenager kaufte er Jeans Schlaghosen in New York und verkaufte die dann in seiner Stadt Elmira weiter. Ich denke, man kann ihn also schon damals als Trendsetter bezeichnen. Schlaghosen sind übrigens Hosen, die ab dem Knie im Verlauf nach unten weiter werden. Sie haben ihren Namen vermutlich daher, dass beim Gehen die Hosenbeine aneinander schlagen. Seine Boutique hieß People´s Place, aber nach 7 Jahren musste er sie wegen Misserfolgs schließen. Woanders (Das Geheimnis der amerikanischen Marke Tommy Hilfiger (balancebeautytime.com) ist zu lesen, dass er sogar 10 Boutiquen hatte, von denen er die meisten schließen musste. 

Hilfiger konzentrierte sich nun mehr auf das Entwerfen der Kleidung und zog mit seiner damaligen Ehefrau Susie nach New York. 

Dann gibt es widersprüchliche Angabe, und zwar steht auf der Wikipedia, dass er ein Angebot von Calvin Klein ablehnte, dort als Design-Assistent zu arbeiten, während auf der o.g. Seite von balancebeautytime zu lesen ist, dass er doch für Calvin Klein arbeitete. Letzteres käme mir irgendwie plausibler vor, denn um Erfolg zu haben, muss man auch bei erfolgreichen Leuten hospitieren, aber was jetzt Fakt ist, weiß ich nicht. 

Sei´s drum, 1985 gründete Tommy dann die Tommy Hilfiger Corporation und brachte erstmals Kleidung unter dem Markennamen Tommy Hilfiger heraus. Er konzentrierte sich dabei zunächst auf den Standort New York, und als Produkte auf Shirts und Chinohosen. Chinohosen sind Hosen aus einem bestimmten Baumwollstoff, nämlich dem Chino-Twill. Sie haben im Gegensatz zu den Schlaghosen unten einen geraden Beinschnitt, und meistens sind es leichte Sommerhosen.  

Wirtschaftliche Erfolge

Bereits 1990 machte die Marke Hilfiger 25 Millionen Dollar Umsatz und ging ein Jahr darauf an die Börse. 1995 wurde Hilfiger vom Council of Fashion Designers of America als Menswear Designer of the Year (deutsch Designer des Jahres für Herrenmode) ausgezeichnet.

2005 verkaufte Tommy Hilfiger sein Unternehmen für 1,6 Milliarden Dollar an das Investmentunternehmen Apax Partners. 2008 erhielt er den Bambi in der Kategorie Mode. Derzeit ist Hilfiger Director des Unternehmens (seit 1992), Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrats (seit 1994) und Chef-Designer. Im März 2010 wurde der US-amerikanische Modekonzern von Phillips-Van Heusen (PVH) für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro übernommen. Zu PVH gehört übrigens auch Calvin Klein, also Calvin Klein und Tommy Hilfiger arbeiten sozusagen in die gleiche Tasche hinein. 

Hilfiger ist seit dem 12. Dezember 2008 mit Dee Ocleppo, einem ehemaligen Model, verheiratet. Er hat auch Kinder aus erster und zweiter Ehe. 

Ja soviel zum Lebenslauf und zu der wirtschaftlichen Entwicklung. Tommy Hilfiger ist in den USA nicht nur als Marke, sondern auch als Person bekannt. Auf der Wikipedia gibt es unter Trivia ein paar nette Fakten, z.B. 

  • unterstützte Hilfiger Britney Spears bei ihrer …Baby One More Time Tour (1999) finanziell.
  • spielte Hilfiger als Schauspieler in verschiedenen Fernsehserien und Parodien auf die Modebranche mit 
  • Und 2005 zeigte die Reality-Show The Cut den Wettkampf von sechzehn Kandidaten um einen Job als Designer bei Hilfiger. 
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Der Stil von Tommy Hilfiger – preppy

Jetzt zum Stil von Tommy Hilfiger als Modemarke. Es gibt ein Wort, das damit assoziiert wird, und das ist preppy. Der Stil von Tommy Hilfiger ist preppy. Was heißt das? 

Preppy ist sicherlich nicht völlig abgehoben, als Tommy Hilfiger ist keine Luxusmarke. Aber preppy hat was Elitäres, was junges Elitäres. Der Preppy Style verdankt seinen Namen Privatschulen, den sogenannten “Preparatory Schools”, für Kinder der gehobenen oder reichen Gesellschaft

Das beinhaltete nicht nur die teure Schulbildung, sondern auch als elitär geltende Sportarten wie Reiten, Segeln, Tennis oder Golf. Von jeder dieser Sportarten wurden entweder Muster (Karos, Streifen) oder Schnitte (Polohemden, Segelschuhe) in den Preppy Look integriert. 

Der Preppy Style wird von verschiedenen Designern geliebt und immer wieder aufgelegt. Als einer der modernen Pioniere des Preppy Style gilt eben Tommy Hilfiger, der den Modestil in den 90er Jahren wieder aufleben ließ und zum Trend machte. Auch Marken wie Lacoste oder Marc O’Polo stehen für diesen Stil der reichen Kinder der Ostküste. Heute steht “preppy” im Englischen für “adrett oder auch schnieke. 

Preppy gilt dabei nicht bloß als eine Kleidermode, sondern als ein elitärer Lebensstil von Personen mit deutlichem Selbstwertgefühl und konservativer Lebenseinstellung, die ihre Zugehörigkeit zu einer gehobenen sozialen Schicht unterstreichen möchten und ihren materiellen Wohlstand als selbstverständlich empfinden, ihn aber nicht ausgesprochen (sondern eher mit Understatement) zur Schau stellen wollen. So beschreibt das Wikipedia. Also eine Mischung aus Alltagsmode und Prestige. 

Auf der deutschen Tommy Hilfiger Seite ist das folgendermaßen beschrieben: an der Schnittstelle von Qualität, Eleganz und Street Style. Also es wird neben dem Elitären schon auch immer das Alltägliche betont, und das ist es halt auch, was Tommy so gut tragbar macht. 

Was Tommy Hilfiger auch gut gemacht hat, er hat die Popularität anderer Leute genutzt, um seine eigene Marke zu stärken. Dazu hat er mit Stars wie Michael Jackson, Mariah Carey oder David Bowie zusammengearbeitet. 

Tommy steht für den American Dream

Und neben dem Preppy Stil gibt es noch ein zweites Thema, das man mit Tommy Hilfiger verbindet. Der Titel der Episode lautet ja: Das Geheimnis der Marke Tommy Hilfiger. Ein großes STück des Erfolgsgeheimnisses ist die Symbolik des amerikanischen Traumes. Ich weiß noch, wie wir im Englischunterricht in der Schule diesen American Dream behandelt haben. Diese Vorstellung, dass es realistisch ist, in Amerika, vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden. Und auch wenn man Amerika kritisieren kann wegen des fehlenden sozialen Netzes und vielem mehr, gibt es halt doch diesen Mythos des amerikanischen Traumes, des Hocharbeitens von der eigenen  Garage bis zum Millionen- oder Milliardenimperium.

Und Tommy Hilfiger ist definitiv auch einer, der diesen Traum verkörpert, denn auch er hat sich aus eigener Kraft und trotz einiger Misserfolge einfach bis ganz nach oben hochgearbeitet. Sein Markenlogo kennt heute die ganze Welt, oben und unten jeweils ein blauer Balken, oben steht Tommy, unten Hilfiger, und in der Mitte dann Weiß und rot. Tommy Hilfiger ist damit nicht nur eine Modeerfolgsstory, sondern auch ein Beispiel für gelungenes Brand Design und Marketing. 

Mittlerweile gibt es mehr als 2.000 Tommy Hilfiger Stores in über 100 Ländern. Allein in Deutschland gibt es zurzeit 104 Filialen. Und natürlich wird Tommy auch in vielen unabhängigen Stores mitverkauft. Und es gibt auch einen Onlineshop unter de.tommy.com. Es gibt auch ein Mitgliedsprogramm, mit dem man 10% sparen kann. 

Der Chefdesigner von Tommy Hilfiger ist heute übrigens immer noch Tommy Hilfiger persönlich. Um seine Marke zu diversifizieren, hat er weitere Modelinien geschaffen, unter anderem Tommy Jeans und Hilfiger Collection. Als wenn man heute Tommy Hilfiger kauft, dann kann es gut sein, dass man ein Teil von diesen Untermarken erwischt. Und mittlerweile gibt es auch Tommy Hilfiger Parfums, Brillen, Uhren, Möbelstücke und vieles mehr. 

Stichwort Nachhaltigkeit

Stichwort Nachhaltigkeit. Das ist mir immer wichtig. Ich kann natürlich immer nur schauen, ob man dazu im Internet irgendwelche Aussagen findet. Ob das alles nur gemacht wird, weil der Marketing Manager das gut findet, oder ob das alles wirklich Kultur in der Firma ist, kann ich nicht beurteilen. Aber es gibt auf der Homepage von Tommy Hilfiger tatsächlich ein kleines Filmchen über das Thema, in dem sie über ihre Verantwortung für Klimawandel und Ressourcenschonung sprechen. Der zentrale Satz lautet Tommy Hilfiger is on a mission to create fashion that ‘Wastes Nothing and Welcomes All’. Also: Tommy Hilfiger befindet sich auf einer Mission, Mode zu schaffen, bei der kein Abfall entsteht und die alle Menschen willkommen heißt. 

Sowas wie die Conscious Punkte bei H&M gibt es offenbar nicht, wo man also die Kunden mit versucht zu motivieren, sich nachhaltig zu verhalten. Das fehlt mir ein bisschen, trotzdem gibt es ein aktives Nachhaltigkeitsprogramm, und zwar arbeitet Tommy Hilfiger unter dem Stichwort Make it possible an 24 verschiedenen Zielen rund um die Themen Zirkularität, wie die das nennen, also einen Warenkreislauf ohne Verschwendung, und Inklusivität, also allen Menschen Zugang zu den Produkten und auch zu einer Karriere bei Tommy zu ermöglichen. Das hört sich doch schon mal gut an. Die Eignerfirma PVH hat sich auch an einem von Modeunternehmen gespeisten Klimafonds beteiligt, dem Fashion Climate Fund, die das Ziel haben, die weltweite Co2-Emmissionen zu verringern. Der Klimafonds ist jetzt nicht wirklich groß, 250 Millionen Euro, das ist als Beitrag der weltweiten Modewirtschaft eigentlich eher ein Witz, wenn man bedenkt, was die für Emissionen verursachen durch Produktion und Transporte, aber gut, immerhin ein Anfang. 

Fazit: eine gute Marke

Also Fazit, Tommy Hilfiger, die Verwirklichung des amerikanischen Traums mit deutschen Wurzeln, eine Marke mit gutem Ruf, repräsentiert preppy Alltagskleidung auf gehobenem Niveau, könnt und dürft Ihr auf jeden Fall tragen! 

Das war´s für heute, wer mich unterstützen möchte, schreibt bitte auf Apple Podcast eine Bewertung und empfiehlt ihn auch im persönlichen Bekanntenkreis weiter. Das würde mir sehr helfen. 

Macht´s gut, ich wünsche Euch gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023, Euer Modeflüsterer

Hier der Teaser zur Podcastfolge:

7 Styling Tipps für kleine Frauen – Teaser Modegeflüster Podcast Folge 23