Alpakasocken | Niemals wieder kalte Füße

Episodenskript Folge 19 des Modegeflüster Podcast zu Alpakasocken

Hallo liebe Modefreunde, 

herzlich willkommen zur 19. Episode des Modegeflüster Podcast. Ich bin der Modeflüsterer, Euer Begleiter durch den Modedschungel. Das Konzept dieses Podcasts ist: Ich recherchiere zu bestimmten Themen und erzähle euch dann, was ich so herausgefunden habe, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und aus der Perspektive eines Laien, der nicht in der Modebranche unterwegs ist, aber gerade deshalb die Dinge vielleicht auch ein bisschen leichter verdaulich rüberbringen kann als Experten. 

Thema heute: warme Socken

Heute geht es um warme Socken, und insbesondere um Alpakasocken. Kennt Ihr das, es ist Winter und Euch ist kalt an den Füßen. Grade wenn man draußen über den Weihnachtsmarkt schlendert, dann merkt man irgendwann: jetzt wirds doch kalt. Oder es gibt auch Leute, die haben auch zuhause permanent kalte Füße. Mir hat ja mal einer gesagt, dass das mit niedrigem Blutdruck zusammen hängt: also wer niedrigen Blutdruck hat so wie ich, der friert auch eher. Ich hab mal eine Ärztin gefragt, die meinte, es gibt noch viel mehr entscheidende Faktoren als den Blutdruck, aber nun gut. 

Warum warme Füße wichtig sind

Warme Füße sind nicht nur für das Wohlgefühl wichtig, sondern auch für die Gesundheit. Auf der Seite exportworldwide.com habe ich gefunden, dass es ein Forschungsprojekt gab, in dem herausgefunden wurde, dass kalte Füße einen Nährboden für Erkältungskrankheiten bilden. Man hat dazu eine Hälfte der Teilnehmer ihre Füße 20 Minuten lang in eiskaltes Wasser tauchen lassen. 29% von ihnen entwickelten Erkältungssymtpome, verglichen mit 9% in der Vergleichsgruppe. Die Forscher vermuten, dass eine niedrige Körpertemperatur die Fähigkeit des Immunsystems, Viren zu bekämpfen, hemmt. 

Also warme Füße sind wichtig, und jetzt ist natürlich die Frage: welche Tipps muss man beachten, vor allem aus welchem Material müssen Socken sein? 

Dazu habe ich wie immer im Internet recherchiert. Entscheidend ist natürlich das Material, und zu jedem Material erzähle ich jetzt ein bisschen was, insbesondere wie warm es ist. Das Ganze ist geordnet nach Wärme, wobei ich nirgendwo eine objektive Auflistung nach Wärme gefunden habe, sondern die Ordnung nach dem vornehme, was ich so vermute anhand der Beschreibungen im Internet. 

Nr. 8: Baumwolle

Baumwoll-Socken gelten nicht als besonders warm. Außerdem haben sie das Problem, dass sie Feuchtigkeit aufsaugen, was auch nochmal unangenehm ist, wenn man irgendwo im Regen oder Matsch rumläuft. Also: wer warme Socken haben möchte: Finger weg von Baumwolle. 

Das mit der Nässe ist natürlich auch generell Gift für eure Füße. Ihr könnt die wärmsten Socken anhaben, wenn sie nass sind, dann werden euch die Füße halt kalt. Also nasse Socken schnell ausziehen, sonst droht eine Erkältung. 

Nr. 7: Synthetische Fasern

Das nächste Material sind synthetische Materialien wie Polyester oder eben Gemische aus verschiedenen synthetischen Fasern. Die sind grundsätzlich ok, aber eben nicht für ihre besondere Wärme bekannt. 

Nr. 6: Schafwolle

Schafwolle zeichnet sich durch dicke Fasern aus, welche ihr eine Robustheit verleihen, die Schafwollsocken als Allrounder qualifizieren. Schafwolle ist Weiß und lässt sich gut färben, daher gibt es Schafwollsocken auch in bunt. Supersuperwarm ist Schafwolle aber nicht, also da gibt es andere Wollen, die wärmer sind. 

Es gibt aber ein besonderes Schaf, dessen Wolle als besonders warm gilt, und das ist das Merinoschaf. Die Wolle heißt dann Merinowolle, und die ist sehr weich und warm. Und auch schnelltrocknend, und Trockenheit ist ja wie oben beschrieben auch wichtig für die Wärme. 

Übrigens noch zum Begriff, man hört auch oft Schurwolle. Damit ist gemeint, dass es Wolle ist, die vom lebendigen Tier geschoren wurde, in der Regel ist damit das Schaf gemeint. 

Nr. 5: Angorawolle

Was ist überhaupt Angora? Angora ist eine Kaninchenrasse. Die Wolle gilt als sehr warm, auch ein Stück weit als edel. Aber ich rate Euch trotzdem von Angorawolle ab, aus Tierschutzgründen. Auf der Seite tierschutzbund.de steht folgendes: 

Rund 95 Prozent der weltweit gehandelten Angorawolle wird heute in China produziert und sie stammt von den Angorakaninchen. Da es in China keine ausreichende Tierschutzgesetzgebung gibt, sind die Haltungsbedingungen und der Umgang mit den Tieren oft sehr problematisch. 

Und wie wir wissen, kann Massentierhaltung auch ein Problem sein bei der Übertragung von Viruskrankheiten auf den Menschen. Also: Angorawolle ist für mich tabu. Jetzt kann man natürlich sagen, auch die andere Wolle die noch kommt ist von irgendwelchen Tieren und damit nicht tierfreundlich, stimmt, aber bei Angorakaninchen ist die Haltung halt bekanntermaßen besonders problematisch. 

Nr. 4: Kaschmirwolle

Und da gilt leider genau das gleiche. Kaschmir sind Ziegen, Kaschmirziegen, und auch da gibt es leider Berichte von tierquälerischer Produktion speziell in der Mongolei. Das muss nicht überall so sein, ich hab zum Beispiel von Kaschmirwolle aus Schottland gelesen, da kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die solche tierquälerischen Bedingungen haben, aber ich weiß es nicht. 

Also wenn Ihr über die Herkunft Eurer Kaschmirwollsocken guter Dinge seid, dann ist Kaschmir ein super schönes weiches Material, perfekt für warme Socken. 

Nr. 3: Yakwolle

Die feinsten und längsten Fasern besitzt Yakwolle. Sie erkennt sie an ihrem feinen Gefühl, das so ähnlich wie Kaschmir sein soll. Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt, wo kriegt man den Socken aus Yakwolle her. Es gibt eine Firma aus Aachen namens Steppenstrolch, die vertreiben Socken aus Schafwolle, aus Yakwolle und aus Kamelwolle .Und alle Produkte kommen aus der Mongolei. Wobei Mongolei mich etwas misstrauisch macht, weil bei Kaschmir genau die Produktion in der Mongolei kritisiert wird. Aber bei der Yakwolle von Steppenstrolch sollen die Tiere angeblich in der freien Natur gehalten werden, und produzieren tut dort ein Familienbetrieb.  Also ich hab das nicht überprüft, aber es sieht auf der Homepage recht überzeugend aus. Steppenstrolch.de

Die Farbe von Yakwolle ist irgendwo zwischen hellgrau und dunkelbraun. Die Wolle lässt sich nicht gut färben und daher gibt es Yakwollprodukte meist auch in der original Farbe. 

Nr. 2: Kamelwolle

Kamelwolle ist warm, weich und anschmiegsam. IHre Farbe ist beige-braun und nicht gut zu färben, daher gibt es Kamelwollsocken meist in der original Farbe. Kamelwollsocken gibt es ebenfalls bei Steppenstrolch. 

Vom Tierschutzgedanken her soll Kamelwolle tierfreundlich sein. Denn die Kamele streifen ihr Haarkleid im Frühjahr im Zuge des Fellwechsels einfach ab. Die Haare werden dann einfach aufgelesen und ausgebürstet.

Nr. 1: Alpakawolle

Alpakasocken aus Alpakawolle sind außergewöhnlich warm. Sie bestehen aus den Naturfasern, die als die wärmsten der Welt gelten: nämlich Alpakawolle. Diese ist sehr weich und angeblich 7-mal wärmer als Schafwolle. Alpakas sind kamelartige Tiere, die in einer Höhe von mehr als 4000 m in den Anden in Südamerika leben, vorwiegend in Peru. Es gibt aber auch Alpakazuchten in Deutschland. 

Sie wurden schon vor ca. 3.000 Jahren durch die frühen südamerikanischen Kulturen domestiziert und auch später von den Inkas (die lebten so vom 13.-16. Jh.) in vielfältiger als Nutztiere verwendet, ob als Lastenträger, als Fleischlieferant oder wegen ihrer Wolle. 

Alpakasocken: warm und fusselfrei

Alpakawolle verfügt über hervorragende thermische Eigenschaften, denn die Wolle der Alpakas ist so beschaffen, dass sie die Tiere sowohl vor großer Kälte als auch vor starker Hitze schützt. Sie ist fein und weich, und die Besonderheit der Alpakasocken ist zudem, dass bei ihnen kein „Pilling“ entsteht, was bei anderen Wollfasern durchaus passieren kann. Pilling bedeutet nichts anderes als Fussel. Alpakawolle kratzt nicht und ist auch für Allergiker oder für Babies besonders gut geeignet, weil sie hautverträglich ist. Aufgrund der besonderen Eigenschaften und der vielseitigen Nutzung der Alpakawolle wird diese auch als das „Vlies der Götter“ bezeichnet. 

Fundstelle für das ganze ist alpaka-wolle.de.

Alpakasocken nicht bei 60 Grad waschen!

Vorsicht allerdings beim Waschen: die Alpakasocken bitte nicht routinemäßig in die 60 Grad Wäsche geben, denn das vertragen sie nicht und brauchen sie auch nicht. 30 Grad reichen bei Alpaka Socken völlig aus. Am besten ist, sie mit der Hand zu waschen und dann an der Luft zu trocknen. 

Vorsicht beim Kauf: Manche Socken werden als Alpaka Socken bezeichnet, es ist aber nur zum Teil Alpaka drin. Zum Beispiel hab ich Socken gefunden mit 40% Alpaka, 30% Schafwolle und 30% Polyamid. Gegen die Socken ist sicher nichts einzuwenden, die sind in der Mischung sicherlich auch warm, aber das dann als Alpakasocken zu bezeichnen finde ich schon Verbrauchertäuschung. 

Tierschutz bei Alpakas

Zum Thema Tierschutz habe ich bei Alpakas im Internet nicht viel gefunden. Es gibt eine Darstellung einer deutschen Alpakafarm, in der dargelegt wird, dass die Alpakas dort gute Lebensbedingungen haben und Alpakas nur 1x im Jahr geschoren werden, was ungefähr 15 Minuten dauert. Ob das natürlich überall so ist, weiß ich nicht, aber so rein gefühlt hab ich bei Alpakawolle ein deutlich besseres Gefühl als bei Kaschmirziegen oder gar bei Angorakaninchen. Daher insgesamt meine klare Nr. 1: Alpakasocken! 

So jetzt noch ein paar allgemeine Anmerkungen. Man findet beim Googeln nach warmen Socken oft auch einige Bezeichnungen, die den Eindruck von besonders warmen Socken erwecken wollen. Zum Beispiel ist da die Rede von Thermosocken, von Skisocken oder von Funktionssocken. Was diese Begriffe bedeuten, erzähle ich Euch im Folgenden: 

Thermosocken

Zuerst mal die Thermosocken.  Der Begriff Thermosocken heißt erstmal nur, dass sie besonders warm sein sollen. Das kommt von griechisch „thermós“ warm, heiß, hitzig). Thermosocken sind also Socken mit wärmenden Eigenschaften. Diese wärmenden Eigenschaften werden entweder durch bestimmte Materialien erzeugt, also die Wolle, oder aber es gibt noch ein separates Innenfutter, das Wärme spendet. Das soll dann besonders gut die Wärme isolieren. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob z.B. Thermosocken aus Schafwolle oder Polyamid mit extra Innenfutter wärmer sind als Alpakasocken, aber ich bin da ein bisschen skeptisch. 

Skisocken

Der zweite Begriff sind Skisocken. Da denkt man sich dann auch: hey wenn das spezielle Skisocken sind, müssen die doch auch warm halten. Da gibt es z.B. die Marken Devold, Nordica, Falke und Icebreaker. Auch bei denen ist natürlich das Material das Entscheidende. Viele dieser Skisocken bestehen z.B. aus Merinowolle. Aber genau wie bei den Thermosocken geht es darum, dass die Socken an bestimmten kälteempfindlichen Stellen wie z.B. der Sohle oder den Zehen verstärkt sind, gepolstert sind. 

Also: Thermosocken oder Skisocken ruhig mal probieren, aber das macht im Vergleich zu normalen Alpaka- oder Merinosocken nur Sinn, wenn es diese zusätzliche Polsterung gibt. 

Funktionssocken

Und der dritte Begriff sind Funktionssocken. Auch da denkt man: Ui das muss aber besonders warm sein. Wobei der Begriff eigentlich total Banane ist, weil dass Socken eine Funktion haben, ist ja klar. Gemeint sind damit solche Wander- und Trekkingsocken. Da ist Wärme natürlich auch ein Faktor, aber bei Funktionssocken stehen andere Dinge im Vordergrund, wie z.B. Bequemer Sitz, Blasen zu vermeiden usw. Also von Funktionssocken würde ich euch daher, wenn es rein um warme Füße geht, erstmal abraten. 

Je höher, desto wärmer

So, dann haben wir die Materialen durch. Jetzt gibt es aber noch einen weiteren Faktor. Nämlich die Höhe des Schaftes. Der Schaft ist der Teil des Stiefels oder in diesem Fall der Socke oberhalb des Knöchels. Je höher der Schaft ist, desto besser wird die Haut geschützt. Wer also dicke Wollsocken mit einem kurzen Schaft trägt, bekommt trotzdem schnell kalte Füße. Ein langer Kniestrumpf ist oft besser als die kurzen Wollsöckchen, die nur den unteren Fuß verdecken. Also: je höher, desto wärmer! 

Dicke Sohlen sind wichtig

Um das Thema warme Füße komplett abzubehandeln, darf man natürlich nicht nur über die Alpakasocken bzw. Socken im allgemeinen sprechen. Ein enorm wichtiger Aspekt für warme Füße sind natürlich auch die Schuhe. Wenn man zuhause in Socken rumläuft ohne Hausschuhe, dann darf man sich nicht beschweren, dass einem kalt ist. Dasselbe gilt für draußen: wenn ihr die wärmsten Socken nehmt, aber total dünne und luftige Schuhe, dann ist euch vielleicht trotzdem kalt. Also achtet bei Euren Winterstiefeln auch auf die thermischen Eigenschaften, insbesondere auf eine dicke Sohle – aber das ist ein anderes Kapitel. 

Spezialtipps: zwei Paar Socken übereinander, und beheizbare Socken

Zwei Spezialtipps hab ich noch zum Schluss. Der eine ist ich weiß sehr banal, aber: wer trotz wärmster Alpakasocken immer noch kalte Füße hat: einfach ein zweites Paar drüberziehen. Doppelt gemoppelt hält besser, sagt man doch. 

Und der zweite Spezialtipp: Wie wäre es mit Socken, die eine eingebaute Heizung haben? Ja, das gibt es, unter dem Begriff Heizsocken oder beheizbare Socken findet man das. Das sind akkubetriebene Heizungen drin, teilweise sogar in verschiedenen Wärmestufen regulierbar, mit einer App reguliert. Das wäre doch mal ein Weihnachtsgeschenk, oder? 

In diesem Sinne wünsche ich Euch untenrum einen warmen Winter, viele Grüße, Euer Modeflüsterer

Hier der Teaser zur Podcastfolge:

Alpakasocken – Teaser Modegeflüster Podcast Folge 19