Outfittery | gnadenlos getestet

Folge 20 des Modegeflüster Podcast zum Thema Outfittery

Hallo liebe Modefreunde, 

herzlich willkommen zur 20. Ausgabe des Modegeflüster Podcast. Ich bin der Modeflüsterer und flüstere euch was vor in Sachen Mode, Bekleidung und alles Drumherum. 

Wir haben heute den 30.11.2022, morgen dürfen wir das erste Adventstürchen aufmachen. Ich erzähle Euch heute von Outfittery. 

Was ist Outfittery?

Outfittery ist nach eigenen Angaben Europas größter Personal Shopping Service. Das bedeutet, dass Euch eine Auswahl an Kleidungsstücken nach Hause geschickt wird. Ihr probiert die Sachen dann zuhause an, behaltet und bezahlt das, was Euch gefällt, und den Rest schickt Ihr zurück. 

Ich hab das Ganze auch getestet, Anfang 2022. Ich hab mir zwei Boxen schicken lassen und das Ganze dann aber wieder gekündigt. Warum, das erzähle ich später. Erstmal möchte ich Euch Outfittery ein bisschen näher vorstellen. 

Auf der Homepage von Outfittery findet man auf der Seite “Über uns” folgende Angaben. 

Die Gründung und ihre Idee

Unser Unternehmen wurde 2012 in Berlin gegründet; Mitte 2019 schlossen wir uns mit der Curated Shopping Group zusammen. Seitdem beschäftigen wir rund 450 Mitarbeiter, die meisten davon Stylisten. Wir haben bislang rund eine Million Menschen eingekleidet und sind derzeit in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Schweden, Dänemark und Frankreich aktiv.

Die Gründerin und Geschäftsführerin ist eine Frau namens Julia Bösch. Sie ist Österreicherin, 1984 in Konstanz am Bodensee geboren. BWL studiert, dann bei Zalando gearbeitet und dort ihre Co-Gründerin Anna Alex kennengelernt. Für die Gründung von Outfittery hat sie auch zwei Awards bekommen. 

Betreutes Einkaufen

Outfittery bietet personalisiertes Onlineshopping und ist damit ein sog. Curated-Shopping-Anbieter. Curated Shopping Curated Shopping (übersetzt in etwa betreutes Einkaufen) ist ein Vertriebsmodell für Bekleidung. Dabei wird der elektronische Handel mit der persönlichen Beratung des Fachhandels kombiniert. Die Idee ist also, dass jeder Kunde einen persönlichen Ansprechpartner bekommt.

Man bekommt tatsächlich auch die Option, mit diesem Ansprechpartner zu telefonieren, kann aber auch einfach so bestellen, und der Ansprechpartner oder Style Berater stellt das Outfit dann eben im Hintergrund zusammen. Ich erkläre später noch, wie der Prozess genau funktioniert. Der Berater berücksichtigt in jedem Fall auch die persönlichen Präferenzen. Diese Präferenzen gibt man vorab auf der Homepage an. 

Verwechseln darf man das Ganze übrigens nicht mit dem Konzept des Kleider Mietens. Da gibt es ja auch solche Online-Anbieter. Hier bei Outfittery kauft man die Sachen tatsächlich. 

Outfittery jetzt auch für Damen erhältlich

Ja liebe Damen, für Euch hab ich eine gute Nachricht. Outfittery gab es nämlich bis Februar 2022 nur für Männer. Aber seitdem ist auch Frauenkleidung über Outfittery erhältlich.

Wer von Euch bei Outfittery nicht glücklich wird, aber trotzdem das Konzept gut findet, für den gibt es auch Alternativen. Es gibt zum Beispiel Kisura, die machen ausschließlich Damenmode, oder Garhammer, die haben Damen- und Herrenmode, bieten also für Herren auch eine Alternative zu Outfittery. Und für Kinderkleidung gibt es zum Beispiel Little Cigogne, geschrieben Little wie klein und dann Cigogne. Meine Frau bestellt bei Little Cigogne für die Kinder und ist sehr zufrieden. 

Outfittery ist auf Social Media ziemlich aktiv. Auf Facebook haben sie fast eine halbe Million Follower. Das ist wirklich Wahnsinn. Man sieht dort dann auch einige Beispielskollektionen und kann sich da mal einen kleinen Eindruck verschaffen. 

Welche Kleidung bietet Outfittery?

Ja was bekommt man für Kleidung dort, welcher Stil ist vertreten? Ich würde mal  sagen: alle Arten von Business- und Freizeitmode. Also das geht vom klassischen Anzug über lockere Freizeitkleidung. Auch Schuhe sind dabei und Jacken. Das Gute ist, dass man ja anfangs seine persönlichen Stilpräferenzen angeben kann, sowohl positiv nach dem Motto: dieses Beispieloutfit gefällt mir, als auch negativ, zum Beispiel: T-Shirts mit großem Printaufdruck würde ich nie tragen. Das wird dann berücksichtigt, und ich muss sagen, bei meinen zwei Boxen die ich bekommen habe, wurde auch wirklich mein Stil ziemlich genau getroffen. 

Ja jedes moderne Unternehmen hat eine Mission oder Vision. Was ist die von Outfittery? Ich lese es mal vor: 

Wir sind für diejenigen da, die sich mehr Beratung und Expertise wünschen als Regeln und Routine ‒ denn wir sind davon überzeugt, dass sich guter Stil mit der Zeit weiterentwickelt. Wir wollen inspirieren und ermutigen ‒ nicht diktieren, was getragen werden soll. Für uns ist Stil eine Reise und wir möchten unsere Kunden dabei begleiten.

Quelle: outfittery.de

Die Entstehungsgeschichte

Interessant ist ja auch oft die Entstehungsgeschichte. Die meisten Startups entstehen aus einem Zufall heraus oder aus einem konkreten Eigenbedarf. So war es auch hier. 

Auf der Homepage steht dazu folgendes: 

Es war einmal… an einem schönen Nachmittag in New York City . Ein Freund von uns – eigentlich Marke „Shoppingmuffel“- engagierte einen Personal Shopper. Begeistert und mit vollen Einkaufstüten beladen kam er von seiner Shoppingtour zurück. So stressfrei und erfolgreich shoppen – das müsste es für jeden Mann geben, dachten wir uns. Die Idee für OUTFITTERY war geboren.

Quelle: outfittery.de

Gute Bewertungen von Nutzern

Okay, jetzt zum Thema Bewertungen. Ich lege beim Kauf von Sachen auf amazon oder beim Buchen von Hotels recht viel Wert auf Bewertungen. Dabei schaue ich mir nicht nur die Durchschnittszahl an und die guten Bewertungen, sondern achte insbesondere auf die ganz schlechten Bewertungen. Wenn das, was da steht stimmig ist und sich wiederholt, dann lasse ich die Finger davon. 

Was Outfittery angeht, haben die im Durchschnitt echt gute Bewertungen. Also z.B. auf erfahrungen.com sind es 4,3 von 5 Sternen bei über 3.000 Bewertungen. Oder auf Trustpilot 4,2 Sterne bei über 2.200 Bewertungen. Das ist wirklich echt gut. 

Inkasso statt Support?

Aber wie gesagt schaue ich auch besonders auf die Einsternebewertungen, und da muss ich leider sagen, wird man bei outfittery schon ein bisschen stutzig. Wenn man sich die durchliest, dann zieht sich das wie ein roter Faden. Es ist nämlich fast nie das Produkt selbst, das schlecht wegkommt, sondern immer der Service bzw. konkret der Zahlungsverkehr. Da wird z.B. kritisiert, dass das Unternehmen sich weigern würde, Gutscheine anzuerkennen. Es wird kritisiert, dass Servicemitarbeiter nicht antworten auf E-Mails. Es wird berichtet, dass Outfittery vorschnell Inkassounternehmen beauftragt, obwohl man gerade erst mit einem Mitarbeiter im Gespräch ist in Bezug auf die Zahlung.

Inkasso statt Support, lautet eine Überschrift. Und das ist natürlich echt traurig. Aber der Fairness halber muss ich dazu sagen, dass dies die Minderheit der Bewertungen ist und die meisten Leute voll zufrieden sind. Persönlich hatte ich mit dem Zahlungsprozess und dem Support auch keine Probleme. 

Ja jetzt vielleicht zur Frage, wie das Ganze praktisch funktioniert. Also Ihr geht auf outfittery.de, klickt dann auf den Button Männermode ausprobieren oder Frauenmode ausprobieren. Ich mach das jetzt mal mit Männermode durch.

Frage 1: Was trägst du gern in deiner Freizeit?

Als erstes kommt dann die Frage “Was trägst du gern in deiner Freizeit?”. Dort werden dann 7 Outfits angezeigt, von sehr leger bis zum Anzug, und man kann dort dann auswählen, was man selber tragen würde. Es gibt auch die Option “nichts davon”.

Frage 2: Was trägst du gern bei der Arbeit?

Dann kommt die Frage “Was trägst du gern bei der Arbeit?” Auch da das gleiche Prinzip mit Anklicken.

Frage 3: Welche Schuhe würdest du tragen?

Die dritte Frage lautet dann: “Welche Schuhe würdest du tragen?”.

Frage 4: Was würdest du niemals anziehen?

Und die vierte Frage, und das finde ich gut, was würdest du NIEMALS anziehen? Da kann man dann folgendes angeben: Große Prints, Markenlogos, Poloshirts, Holzfäller-Karos, rosa Hemden, Button Down Hemden, Farbige Chinos und Shorts. Button Down Hemden sind übrigens Hemden, die am Kragen noch Knöpfe haben. Also das finde ich auch unmöglich, hab ich damals z.B. angekreuzt.

Frage 5: Welche Marken gefallen dir?

Die fünfte Frage lautet: Welche Marken gefallen dir? Da kommen dann 12 Stück zur Auswahl, und man kann in einem Freitextfeld noch weitere angeben.

Frage 6: Wie alt fühlst du dich?

Die 6. Frage finde ich süß, nämlich nicht: wie alt bist du, sondern “wie alt fühlst du dich?”, weil Alter und Kleidungsstil natürlich miteinander verbunden sind.

Frage 7: Warum möchtest du unseren Service nutzen?

Frage 7 finde ich dann ein bisschen komisch, die lautet “Warum möchtest du unseren Service nutzen”? Es gibt die 4 Möglichkeiten “Ich möchte Zeit sparen”, “Ich möchte eine persönliche Stilberatung”, “Ich suche Inspiration” und “Ich bin neugierig auf den Service”. Also das ist für mich Quatsch, denn die richtige Antwort lautet natürlich “Ich will mir Kleider nach Hause bestellen und zuhause in Ruhe ausprobieren.” Ich versteh auch nicht inwiefern das jetzt im weiteren Prozess eine Rolle spielt. Aber ok.

Dann geht´s weiter, man gibt seine E-Mail-Adresse und ein Passwort an, oder man nutzt seine Facebook-Logindaten.

Persönliche Angaben

Als nächstes kommt dann eine Seite mit der Überschrift “Lass uns über dich sprechen”. Dort muss man folgendes angeben: Haarfarbe, Körpergröße, Gewicht, Größe für Oberteile. Und das finde ich schon problematisch. Mir persönlich passt zum Beispiel manchmal M und manchmal L. Zum einen weil ich so irgendwo dazwischen liege und zum anderen weil halt auch die Schnitte so unterschiedlich sind bei den einzelnen Marken. Aber man muss sich hier für eines entscheiden. Es geht übrigens los bei XS und endet bei 3XL. Dann kommt die Frage, welchen Hemdenschnitt man am liebsten trägt, Regular fit oder slim fit. Dann muss man die Hosenweite angeben (von 27 bis 42) und die Hosenlänge (von 30-36).

Die Hosenschnitte

Danach kommen dann fünf Hosenschnitte zur Auswahl: Skinny, eng geschnitten, normal geschnitten, weit geschnitten und tapered. Wer diesen Podcast schon länger hört, weiß, dass ich mit diesen Schnittbezeichnungen auf Kriegsfuß stehe. Ich versteh hier z.B. auch schon wieder den Unterschied zwischen skinny und eng geschnitten nicht. Und bei tapered ist z.B. auch keine Erläuterung, was das sein soll, nur so ein kleines Bildchen.

Also liebes Outfittery, da wäre ein Link zu einer Erklärseite zu diesen Hosenschnitten ganz hilfreich. Tapered heißt kegelförmig, d.h. am Po, den Hüften und den Oberschenkeln weit und zu den Knöcheln hin eng. Also ich würde da einfach die Option normal geschnitten nehmen. Als nächstes kommt die Schuhgröße, alles klar, die weiß man.

Besonderheiten beim Körperbau angeben

Als letztes kommt die Frage: Gibt es Besonderheiten beim Thema Passform, die wir berücksichtigen sollten? Zur Auswahl stehen dabei: 

  • Lange Arme
  • Langer Oberkörper
  • Sehr schmal gebaut
  • Breit um den Bauch herum
  • Muskulöse Schenkel
  • Breite Brust
  • Breite Schultern

So da fängt es bei mir jetzt leider an. Mein Problem bei vielen Pullover und Hemden ist, dass sie mir an den Armen zu lang sind. Ich hab also ausgesprochen kurze Arme. Das kann ich hier leider nicht angeben, es gibt nur die Option lange Arme. Das ist natürlich doof an dieser Stelle. Also ein Freitextfeld wäre da ganz schön, oder man müsste es so machen, dass man jeweils die Negativ- und die Positiv-Option gibt. Also: lange Arme, kurze Arme. Und auch bei den Schenkeln: Muskulöse Schenkel kann man angeben, aber was ist mit dünnen Schenkeln.

Nur so als Anregung, falls jemand von Outfittery zuhört, weil an der Stelle verliert man dann so ein bisschen den Glauben, dass die eigene individuelle Körperform überhaupt berücksichtigt werden kann, wenn man sie nicht auswählen kann. 

Nächste Frage: Wieviel möchtest du ausgeben?

So dann kommt man auf die nächste Seite, da lautet die Frage: Wieviel möchtest du ausgeben? Das wird aufgeteilt in vier Fragen, nämlich für Hemden, Jeans, Sakko und Schuhe. Man kann dann mit Schiebebalken das Budget angeben. Was mich etwas irritiert ist, ich weiß nicht, ob das ein Durchschnitt oder ein Maximum sein soll. Ja klar, ich geb für ein Hemd auch mal 100 Euro aus, aber im Durchschnitt möchte ich das eigentlich nicht. Aber gut, das ist eine Kleinigkeit. Man kann hier vermutlich einfach die vorgeschlagene Grundeinstellung übernehmen.

Wähle aus, welche Kleidungsstück du haben willst

Das nächste ist die Frage: Nach was suchst du? Lass deinen Stylisten wissen, ob er dir neue Outfits oder Artikel aus bestimmten Kategorien schicken soll. Die Frage ist eigentlich völlig überflüssig, denn egal was man klickt, kommt man als nächstes auf die Übersichtsseite der Kategorien. Und das finde ich ziemlich cool, man kann dort auswählen, was man für eine Art von Kleidungsstücken will. Also z.B. nur Hosen. Oder: nur Schuhe und Krawatten. Oder alles mögliche, aber keine Anzüge. Das finde ich eigentlich supercool, dass man auf diese Weise bestimmte Kategorien auswählen kann. 

So dann geht es weiter mit der Frage: Welche Jeans gefallen dir? Helle, dunkle oder reguläre Waschung oder used look, dann die frage: suchst du etwas für einen bestimmten Anlass? wo man z.B. ankreuzen kann, zum Ausgehen oder für die Arbeit, und dann ist man schon fast durch, als nächstes gibt man seine Adressdaten an.

Die gewünschte Lieferfrequenz angeben

Dann kann man noch die Lieferfrequenz auswählen. Das geht von “jetzt noch nicht” bis hin zu 6x pro Jahr. Dann gibt es drei Optionen, wie es weitergehen soll, nämlich “Telefontermin mit Stylisten vereinbaren”, “Vorschau meiner Auswahl erhalten” oder “Direkt bestellen”. Ich hab jetzt ehrlich gesagt keine Lust auf ein Telefonat und hab damals auf “Direkt bestellen” geklickt .Jetzt für heute hab ich mal das mit dieser “Vorschau erhalten” gemacht. Ich bin mal gespannt, was passiert. 

Ja das war´s schon, je nachdem, was Ihr da jetzt geklickt habt, kriegt Ihr Eure Bestellung ins Haus. 

Die Versandkosten trägt Outfittery

Zu den Versandkosten: Das Schöne ist, man zahlt hier als Verbraucher überhaupt nichts. Den Hinversand zu Euch zahlt natürlich Outfittery, und auch der Rückversand von den Waren, die man nicht haben möchte, ist kostenlos. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr genau, wie das praktisch ablief, aber ich erinnere mich noch, dass man jemanden von UPS oder DHL oder irgendeinem Dienst ins Haus bestellen konnte, der die Bestellung an der Haustür entgegennimmt und kostenlos mitnimmt. Das fand ich ganz bequem.  

Ausbeute so naja

So jetzt zu meinen eigenen Erfahrungen damals. Wie gesagt ich habe mir zwei Boxen bestellt und dann storniert. Als ich die Boxen aufgemacht hab, war ich erstmal aufgeregt und auch ziemlich begeistert. Die Sachen haben mir optisch alle sehr gefallen, es war eine ziemliche Auswahl von Schuhen über Hosen, Hemden, Pullis usw. und vom Stil her und den Farben echt genau meins. Das Ganze war auch schön verpackt mit so Schnüren drumrum usw., also so ein bisschen ein Gefühl wie Weihnachtsgeschenke auspacken.

Dann kam aber halt das Anprobieren. Und es ist halt so, mir passt nicht jedes Oberteil. Ich hab wie gesagt recht kurze Arme, und drei Viertel der Sachen muss ich halt schon mal aussortieren, weil die Arme zu lang sind. Und ich weiß nicht, ob Outfittery ansonsten nur lange dünne Lulatsche bedient, aber ganz viele von den Sachen waren mir auch an der Brust zu eng, obwohl ich jetzt nicht so supermuskulös bin. Es war dann bei der ersten Bestellung so, dass ich glaube von ungefähr 15 Teilen, die da drin waren, drei oder vier behalten habe, und bei der zweiten Bestellung nur ein einziges T-Shirt. Und für ein T-Shirt lohnt sich der Aufwand halt nicht wirklich. 

Rechnung weit über 1.000 Euro

Das war der erste Grund, die schlechte Ausbeute was die Passform angeht, aber das hätte ich noch hingenommen, wenn nicht der zweite Grund wäre. Und zwar ist das das Thema Rücksendefrist. Outfittery stellt einem bereits mit Versand eine Rechnung. Das sind dann weit über 1.000 Euro. Wenn man nichts macht und die Sachen alle behält, wird dieser Betrag fällig. Und von dieser Rechnung kommt man nur wieder runter, wenn man online eingibt, welche Sachen man zurückgibt.

Man muss sich dann also online einloggen und dazu erstmal wieder die Logindaten finden und dann Teil für Teil durchgehen und auch noch eine Begründung angeben, warum man es zurückgibt. Und auch da ist es halt leider so, dass die Begründung, z.B. Arme zu lang oder zu schmal um die Brust, nicht angegeben werden kann, sondern nur eine bestimmte Vorauswahl, die dann halt nicht richtig passt. Gut, man klickt dann halt irgendeinen Rückgabegrund an. Dann kriegt man die Aufforderung, die Ware zurückzuschicken, und kriegt dann irgendwann eine reduzierte Rechnung.

Rücksendefrist nur 1 Woche

Das Problem ist, vom Erhalt der Ware bis zur elektronischen Rückgabe im Portal gibt einem Outfittery nur eine Woche Zeit. Und diese Stresssituation in der einen Woche war für mich der Grund, das abzubestellen. Ich finde eine Woche einfach zu kurz. Ich hab einen Job, zwei Kinder, einen Podcast, Freunde, Hobbies, und da kann es schon mal sein, dass sowas auch eine Woche liegen bleibt. Man müsste dann aber weit über 1.000 Euro zahlen.

Ich weiß gar nicht, ob das überhaupt rechtmäßig ist, das auf eine Woche anzusetzen. Denn nach Verbraucherrecht hat man ja eigentlich zwei Wochen, um eine Internetbestellung zu widerrufen. Ich wüsste gern mal, was passiert, wenn man die eine Woche versäumt und dann innerhalb der zweiten Woche widerruft. Nach den ganzen Bewertungen im Internet, wo ja der Zahlungsprozess so kritisiert wird und dass man da dann in dieser Phase eben plötzlich keinen Ansprechpartner mehr bekommt, hab ich da ehrlich gesagt kein Vertrauen, dass Outfittery da irgendeine Kulanz an den Tag legt. 

Kündigen schwierig

Ein weiterer Kritikpunkt ist das Kündigen. Ich hab ja hier gerade alles mal durchgespielt und möchte jetzt das Ganze wieder stornieren, weil ich keine Lust habe, eine Box zu kriegen. Ich glaube zwar, dass das nicht passiert, weil ich ja vorhin auf “Später vielleicht” gegangen bin beim Lieferrhythmus. Aber hier im Reiter “Meine Bestellungen” steht jetzt drin, dass meine Box gerade gepackt wird, und der Status lautet “Warten auf Versand”.

Jetzt würde ich das Ganze gerne widerrufen oder kündigen, aber das geht nicht online. Normalerweise müsste es da jetzt so einen Button geben “Widerruf” oder “Bestellung stornieren”, den gibt es aber nicht. Das erinnert mich damals an AOL und an Sky bzw. Premiere, da habe ich auch mit denen gekämpft, bis die mich endlich aus dem Vertrag rausgelassen haben.

Warten, bis die Box da ist, und dann stornieren

Das kann doch nicht sein, dass ich jetzt warten muss, bis die Box kommt und dann alles stornieren und wieder zurückschicken muss. Wenigstens solange die Box noch nicht verschickt ist, muss ich das doch irgendwie widerrufen können. Und auch insgesamt muss ich mein Abo irgendwo irgendwie kündigen können, dafür gibt es auch keine Option online. Man muss doch online mit einem Klick auf einen klar ersichtlichen Button kündigen können, Mensch.

Wenn man das erschwert, dann behält man vielleicht den ein oder anderen Kunden, aber das sind doch dann keine zufriedenen Kunden! Also liebes Outfittery, das finde ich so nicht in Ordnung, und wenn ich diesen Podcast fertig geschrieben und eingesprochen habe, muss ich mich jetzt vermutlich erstmal irgendeine Service-E-Mail-Adresse anschreiben, um zu kündigen, und dann zu hoffen, da eine Bestätigung zu bekommen und das nervt mich jetzt schon wenn ich nur dran denke.  

Gesamtfazit: Empfehlung

Ja was ist mein Gesamtfazit. Würde ich Outfittery empfehlen? Ja. Nicht nur ich, denkt nochmal an die vielen positiven Bewertungen im Internet. Im Durchschnitt sind die Kunden mit Outfittery sehr zufrieden. Mein Eindruck ist, dass diese Stilberater wirklich einen tollen Job machen. Die Kleidung wird wirklich auf Basis der angegebenen Präferenzen ausgewählt und liebevoll verpackt. Die Qualität der Kleidung hat mich auch überzeugt. Preislich, klar, man zahlt diesen ganzen Service mit, es ist nicht gerade günstig, aber ich finde durchaus noch vertretbar. Also das Produkt ist gut.

Wermutstropfen: Rückgabe- und Zahlungsprozess

Ein Wermutstropfen ist alles rund um den Rückgabe- und Zahlungsprozess. Outfittery schreibt ja selber auf der Homepage, dass die meisten ihrer Mitarbeiter Stylisten sind. Ich glaube, sie sollten ein zwei Leute mehr im Bereich Zahlungsabwicklung, Retoure, Service einstellen und auch ein oder zwei Qualitätsmanager, die sich mal die gesamte Prozesskette anschauen. Denn die Rückabwicklung der nicht-gekauften Sache, der Zahlungsprozess und die Stornierung sind aus Kundensicht wirkliche Stressfaktoren, und das tut mir eigentlich sehr leid, dass ich das so bemängeln muss, weil ich Outfittery im Prinzip mag.

Selber mal ausprobieren

Also liebe Leute, lasst Euch nicht von meiner Kritik abhalten, probiert es mal aus, okay? Die Teile, die Ihr da bekommt, würdet Ihr im Laden so gar nicht finden, es bereichert Euren Kleiderschrank ganz sicher und Ihr werdet das ein oder andere schöne, besondere Teil erwerben. Und darum geht es in diesem Podcast schließlich, nämlich den eigenen Kleiderschrank aufzuwerten und das könnt Ihr mit Outfittery definitiv tun. So und ich glaube mit diesen letzten positiven und empfehlenden Worten kann ich Outfittery auch guten Gewissens auf Instagram und auf Facebook verlinken, und würde mich über ein Like freuen. 

So das wars für heute, ich wünsch euch einen schönen Advent, machts gut, Euer Modeflüsterer

Macht´s gut, bleibt oder werdet gesund, Euer Modeflüsterer

Hier der Teaser zur Podcastfolge:

Aran Pullover – Teaser Modegeflüster Podcast Folge 20